Festakt zum 20-jährigen Jubiläum von
Primi Passi – Erste Schritte

Am 15.11.2024 fand der feierliche Festakt zum 20-jährigen Bestehen von „Primi Passi – Erste Schritte“ im historischen Festsaal des Alten Rathauses München mit rund 200 geladenen Gästen statt. Die Veranstaltung war eine Hommage an zwei Jahrzehnte engagierter Unterstützung von Familien, die den Verlust eines Kindes betrauern.
Die Dritte Bürgermeisterin der Stadt München, Frau Verena Dietl, begrüßte als Schirmherrin die Gäste und hielt die Eröffnungsrede. Sie würdigte das tiefgehende Engagement des Vereins, der über die Jahre für zahlreiche betroffene Eltern, Geschwister und Großeltern eine unverzichtbare Stütze war, denn Primi Passi bietet eine einfühlsame Wegbegleitung in einer Zeit an, in der die Welt für die Familien stillsteht.
Richard Stefke, Ressortleiter Caritas und Beratung im Erzbischöflichen Ordinariat München, betonte in seinem Grußwort, das er in Vertretung von Kardinal Marx hielt, wie wertvoll die Arbeit des Vereins ist, die sie auch deshalb gerne finanziell unterstützen.
Finanzielle Unterstützung hatte Pastoralreferent Johannes Sporrer mitgebracht, der die Kollekte des diesjährigen Festgottesdienstes für Ehejubilare als Scheck an Michael Schiegerl übergab. Der freute sich im Namen des Vereins sehr über die Spende von 4.444 €, die in die erlebnispädagogische Arbeit mit Geschwisterkindern investiert werden soll.
Der Abend, durch den Claudia Stamm als Moderatorin führte, war geprägt von großer Wertschätzung und Dankbarkeit. Freya von Stülpnagel als Vorstandsmitglied des Vereins, die aufgrund ihrer eigenen positiven Erfahrungen in der schweren Krisenzeit nach dem Tod ihres Sohnes die Idee für das Projekt „Primi Passi – Erste Schritte“ hatte, erzählte über die intensive Zeit der Vorbereitung und bedankte sich nicht nur für die finanzielle Unterstützung durch das Bayerische Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen sondern auch für die Möglichkeit der wissenschaftlichen Begleitung durch das Staatsinstitut für Familienforschung an der Universität Bamberg, durch die Standards zur Qualitätssicherung eingeführt wurden.
Die beeindruckende Festrede von Pfarrerin Julia Rittner-Kopp, das einfühlsame Interview, das Susanne Lorenz mit vier Müttern auf der Bühne führte, die über ihre persönlichen Schicksale und ihre Erfahrungen mit der Begleitung erzählten wie auch die zwei ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen, die stellvertretend für das Team von Primi Passi über ihre Arbeit und ihre persönliche Motivation gesprochen haben, hat das starke Band der Gemeinschaft der Trauernden und Tröstenden anrührend heraus gestellt.
Wie wertvoll die Arbeit der ehrenamtlichen Akutbegleiter*innen ist, die in den vergangenen 20 Jahren über 600 Familien auf dem Weg der ersten Schritte zurück ins Leben begleitet haben, zeigte sich am stehenden Applaus als sich alle ehemaligen und aktiven Primi Passi-Trauerbegleiter*innen auf der Bühne einfanden und mit einem Geschenk geehrt wurden.
Ein besonderes Highlight war die musikalische Begleitung durch das Octett 9/8tel unter Leitung von Markus Rummel sowie Renate Stangl & René Filous an Harfe & Kontrabass, die der Veranstaltung einen emotionalen Rahmen verlieh. Die Musikstücke wurden bewusst ausgewählt, um die Trauer und den Trost, die das Herzstück der Vereinsarbeit bilden, widerzuspiegeln. Zudem sorgte eine Installation mit Namen der verstorbenen Kinder für eine berührende Visualisierung der gemeinschaftlichen Trauerarbeit.
Im Anschluss an den offiziellen Teil der Feier hatten die Anwesenden die Möglichkeit, sich beim Essen weiter auszutauschen und die Bedeutung der geteilten Erinnerungen und Erlebnisse zu vertiefen. Diese Begegnungen waren ein wertvoller Bestandteil des Abends, der die Besucher einander näherbrachte und den Geist des Zusammenhalts lebendig machte, den Primi Passi seit seiner Gründung vor 20 Jahren pflegt.

Nicola Barry