Umgang mit Betroffenen

Trauer…

ist eine spontane, natürliche und normale Reaktion auf Verlust. Die eigene Trauer mit ihrem Schmerz und ihrer Verzweiflung anzunehmen, fällt vielen sehr schwer.

Flyer: Mit Trauer leben … und gesund bleiben

mögliche Hilfen für die erste Zeit der Trauer

langfristige Hilfen

Trauerwege sind individuell und können sehr unterschiedlich sein.

Wenn das eigene Kind stirbt, ist die normale Reihenfolge, dass Eltern vor ihren Kindern sterben, nicht mehr eingehalten. Dieses Erleben stellt eine außergewöhnliche Belastung dar, bei der verschiedene Symptome im körperlichen, seelischen und geistigen Bereich auftreten können:

  • Hilflosigkeit
  • Chaos und Orientierungslosigkeit
  • Gefühllosigkeit
  • Gefühl, als ob alles nur ein Traum oder unwirklich sei
  • Gesteigerte Reizbarkeit und Überempfindlichkeit
  • Ein- und Durchschlafstörungen
  • Konzentrationsstörungen
  • Schreckhaftigkeit, Unruhe

All dies können normale Reaktionen nach dem Tod Ihres Kindes sein.

Erleben Sie die Symptome der Trauer bei sich als unerträglich, holen Sie sich fachliche Unterstützung!

 

Mögliche Hilfen für die erste Zeit könnten sein …

  • Ziehen Sie sich nicht zurück und suchen Sie sich einen vertrauten Menschen, mit dem Sie über Ihren Verlust sprechen können.
    In einer Selbsthilfegruppe Trauernder und in Einzelgesprächen finden Sie Verständnis, Unterstützung und Information.
  • Überfordern Sie sich nicht und nehmen Sie angebotene Hilfe an.
  • Ernähren Sie sich vitamin- und nährstoffreich – auch wenn Sie keinen Appetit verspüren –, um die physische und psychische Erschöpfung auszuhalten und zu überwinden.
  • Bewegen Sie sich an frischer Luft und schlafen Sie ausreichend, um so möglichen Depressionen entgegenzuwirken.
  • Nehmen Sie Medikamente nur in Ausnahmefällen und nach Rücksprache mit Ihrem Arzt.
  • Lassen Sie Schuldgefühle zu und nehmen Sie diese wahr statt sie wegzuschieben.
  • Beschäftigen Sie sich mit Fragen nach Tod, Leben und dem Sinn des Daseins. Oft öffnen sich unerwartet neue spirituelle Wege.
  • Seien Sie gut zu sich – denn auch Ihr Leben ist wichtig!

Langfristige Hilfen könnten sein …

  • Nehmen Sie sich Zeit für wichtige Entscheidungen.
  • Beschreiten Sie Wege und suchen Sie Orte auf, die Sie besonders mit dem/der Verstorbenen verbinden.
    Auch Rituale können helfen, z.B. Kerze anzünden, Gebet, Meditation, Brief zum Geburtstag und/oder Todestag, besondere Gestaltung der Grabstätte, Gabbesuch, Trauerliteratur.
  • Aktivieren Sie Ihre kreativen Fähigkeiten, z.B. Tagebuch, Gedichte, Briefe schreiben; Malen; Singen. Wagen Sie Experimente.
  • Nehmen Sie Kontakt auf mit Freunden, Bekannten und mit Menschen, die dasselbe erlebt haben wie Sie, und pflegen Sie diese Kontakte.
  • Nehmen Sie wahr, dass Sie nicht allein sind.